- Mid tower
- E-ATX
- Seitenteil mit Fenster (gehärtetes Glas)
- keine Spannungsversorgung (ATX)
- weiß
Das Gehäuse eines Computers hat sich im Wandel der Zeit mehrfach den Bedürfnissen seiner Zielgruppe angepasst. Anfangs lag der Fokus bei Gehäuse lediglich auf der Behausung von einzelnen Komponenten innerhalb eines Stahlblechkastens. Das Innenleben eines Computers wurde dadurch von äußeren Einflüssen geschützt. Auch heute noch gehört der Schutz vor starker Sonneneinstrahlung, gegen Rempler sowie vor Staub und Schmutz zur Kernaufgabe eines Computer-Gehäuses. Form, Farbe und Material von Computergehäusen unterschieden sich früher aber nicht signifikant voneinander. Mit dem Durchbruch des Computers im Massenmarkt entwickelte sich eine stetig wachsende Casemodding-Community, die Gehäuse individualisierte. Auf eigenen Conventions, den sogenannten Caseformcons, übertreffen sich Hobbybastler immer wieder mit neuen Ideen und Entwicklungen. Jährlich werden nicht nur optische Highlights präsentiert, sondern auch zahlreiche Verbesserungen im Innenraum vorgestellt. Ein Sichtfenster, um das Innenleben wie Netzteil, Grafikkarten, Mainboard, Lüfter, USB und Festplatte zu sehen ist da nur der Anfang. Meist wir eine aufwändige Beleuchtung aus LEDs eingebaut oder eine Wasserkühlung (sog. Wakü) für die einzelnen Bauteile. Heute ist ein Gehäuse vor Allem mit Sichtfenster für viele zum Statussymbol, Lifestyle- oder Kunstobjekt geworden. Dabei steht vor allem der persönliche Geschmack bei einem Gehäuse im Vordergrund. Eine reichhaltige Auswahl auch an verschiedenen Materialien wie z.B. Alu ermöglicht so jedem die Möglichkeit, sein persönliches Lieblingsstück zu finden und es nach Belieben zu modifizieren.
Der große Vorteil eines Gehäuses liegt darin, dass man selbst entscheidet, wie sich das Innenleben entwickelt. Begrenzt wird dies oftmals nur durch den Formfaktor und die eigene Kreativität. Bei einem Komplettsystem hingegen ist Position von Netzteil, Grafikkarten, Lüfter, Anschlüsse, Prozessor und SSD sowie weiterer Bauteile fix, da vorinstalliert. Das integrierte Netzteil z.b. ist in Lage und Variante bereits vorinstalliert. Dennoch richten sich Gehäuse und deren Modifikationen nicht nur an Vollblutprofis. Aufgrund der rasanten Entwicklung der letzten Jahre muss festgehalten werden, dass es noch nie so einfach wie jetzt war, einen PC selbst zusammenzubauen. Dies liegt unter anderem an den vielen kleinen Features, die sich im Laufe der Jahre mehr und mehr als Standards etabliert haben. Dazu zählt beispielsweise die werkzeuglose Montage oder ein ausgeklügeltes Kabelmanagement. Weiterhin finden sich nur vereinzelt Komplettsysteme mit Wasserkühlungen (Wakü). Wer mit seinem eigenen Case beginnt, entscheidet also beispielsweise selbst, wie seine Komponenten, wie z.B. Netzteil, Grafikkarten und zusätzliche Bauteile gekühlt werden sollen. Auf LAN-Partys sind kompakte Gehäuse oder Gehäuse mit exzellentem Tragekomfort von Vorteil. Ein eigenes Gehäuse für Computer ist also nicht nur etwas für alte Hasen, sondern eignet sich mittlerweile meist auch für weniger erfahrene PC Nutzer.
Betrachtet man als typischer Verbraucher ein einzelnes Gehäuse, geht es vorrangig um optische und ästhetische Aspekte. Natürlich ist dies ein äußerst wichtiger Aspekt. Bastler mit tiefergehendem Hintergrundwissen hingegen stellen sich gleichzeitig noch Fragen bezüglich des Kabelmanagement, Overclockings, Overcoolings, Beleuchtung mit LEDs und Noiseblockings. Grundsätzlich muss das Gehäuse für seinen Einsatzzweck geeignet sein. Das heißt, alle geplanten Bauteile müssen darin problemlos Platz finden und ausreichend Kühlmöglichkeiten erhalten. Grundlegende Dinge, mit denen Gehäuse unterschieden werden, sind beispielsweise die Anzahl der zur Verfügung stehenden Einbauschächte für das 5,25“ Laufwerks-Format, aber auch Position von Netzteil, Lüfter und zusätzliche Anschlüsse. All diejenigen, die speziell Wert auf ein CD-Laufwerk legen, sollten hier wachsam sein. Auch die Positionierung der I/O Anschlüsse an der Front oder Oberseite sollte in die Kaufentscheidung mit einbezogen werden. Berufsgruppen wie etwa Fotografen tun sich einen Gefallen, wenn sie die häufig genutzten Schnittstellen bzw. Anschlüsse gut erreichbar positionieren. Zudem sollte man darauf achten, ob Lüfter oder Netzteil bereits im Gehäuse vorinstalliert sind. Neben dem ästhetischen Aspekt entscheidet man sich zudem auch für ein bestimmtes Baumaterial. Am weitesten verbreitet sind Alu, Stahl und Blech. Je nach Dicke werden unterschiedliche Schalldämmungswerte erreicht, die aber genauso eine Rolle beim nicht zu unterschätzenden Gewicht spielen können. Wer also mit seinem Gerät viel unterwegs sein sollte, beispielsweise auf LAN-Partys oder Messen, achtet zusätzlich auf Gewicht und Tragekomfort. Sinnvoll und in vielen Gehäusen Standard ist das sogenannte Kabelmanagement. Es handelt sich dabei unter anderem um Löcher speziell für die Kabelführung. Es erleichtert nicht nur die Kabelführung, sondern setzt das Innenleben besonders sauber in Szene. Möglichkeiten für spezielle Beleuchtung mit Hilfe von LEDs im Innenraum, Fenster an der Seite oder Oberseite, sowie weitere Features können beim Gehäusekauf entscheidend sein. Außerdem sollte man sich vorher im Klaren sein, wie gut man an seine Komponenten herankommt. Ist das Öffnen des Gehäuses, sprich, das Austauschen von Komponenten problemlos möglich oder benötige ich spezielles Werkzeug dafür? Letztendlich muss jeder für sich selbst eine eigene Gewichtung der Punkte schaffen, um das perfekte Gehäuse für die eigenen Bedürfnisse zu finden.
Wenn man beim Gehäuse vom Formfaktor spricht, dann beschreibt man damit seine Baugröße, Bauform und Befestigungsmöglichkeiten. Es haben sich in den letzten Jahren viele unterschiedliche Bauarten herauskristallisiert, die in Kategorien standardisiert wurden. Zu der Vielzahl zählen die Formfaktoren AT, Baby-AT, ATX, Mini-ATX, Micro-ATX, FlexATX, BTX, DTX, Mini-DTX, ETX, ITX, Mini-ITX, Nano-ITX, Pico-ITX, LPX, NLX und SSI CEB. Die genannten Bauarten orientieren sich meistens an der Größe des tatsächlich verwendeten Mainboards. Man muss jedoch nicht alle diese Varianten kennen. Profis aus den entsprechenden Bereichen finden sich nämlich selbst zurecht und sind dankbar für diese Kategorisierung, zumal die oben genannten Bauarten auch andere Bezeichnungen haben können. Bekannter sind sicherlich Bezeichnungen wie Tower, Midi, Big Tower, Micro Tower, Mini PCs, Cube oder Racks bzw. einfach nur Case. Eine kleine Einführung zu den wichtigsten Gehäusetypen gibt es hier aber dennoch.
Hinter einem Gehäuse im ATX-Format beispielsweise versteckt sich die wohl am meisten genutzte Bauart im Consumerbereich. Das ATX bzw. Advanced Technology Extended-Format ist besser bekannt als das dominierende Format bei PCs und Desktop-Computern von heute. Oftmals werden diese Gehäuse auch als Midi- oder Mini-Tower bezeichnet, weil sie an die Form eines Turms (Tower) erinnern. Dieser Formfaktor ist ideal für Home bzw. Business Systeme. Im Schnitt sind diese Gehäuse ca. 40 cm hoch und tief und haben eine Breite von ca. 20cm. In den sogenannten Midi- und Mini-Tower finden sich in der Regel ATX- sowie µATX Mainboards wieder.
Wenn man beispielsweise von Barebone, HTPC oder Cube's spricht, trifft man grundsätzlich auf ein Gehäuse des Mini-ATX Bauart. Diese Mini ATX Gehäuse sind vorwiegend Multimedia-Stationen im Wohnzimmer, weil sie platzsparend sind und schick aussehen. Deshalb werden die Mini-ATX auch als Small Form Factor-PCs bezeichnet und unterscheiden sich klar vom bereits vorgestellten Tower. Unter der kleinen Bauart der Mini ATX, HTPC bzw. Cube leiden aber die Leistungsfähigkeit und die Kühlleistung. Diese Systeme ähneln den HighFi-Racks und fassen auch miniITX Mainboards. Vereinzelt trifft man ebenfalls Gehäuse die µATX Mainboards an, aber miniITX Mainboards sind häufiger. Weiterhin verfügen viele solcher Gehäuse bereits einen integrierten Lüfter. Das System eignet sich durch seine Eigenschaften mitunter auch als Home-PC auf einem Schreibtisch. Häufigster Anwendungsfall für dieses Gehäuse ist aber sicherlich Multimedia im Wohnzimmer.
Leistungsstarke Systeme für professionelle Software und anspruchsvolle Gamer benötigen leistungsfähigste Komponenten. Diese High-End-Komponenten benötigen wiederum mehr Platz zur Entfaltung, weshalb hier die sogenannten Big Tower gefragt sind. Die Big Tower Gehäuse, welche größer als die Midi bzw. Micro Tower sind, sind dann üblicherweise im E-ATX Formfaktor anzutreffen und bieten sehr viel Stauraum für eigene Kreationen und die benötigten Bauteile wie Netzteil, Grafikkarten, Lüfter, SSD und weitere. Meistens arbeitet man mit einer Breite von 20-30 cm, einer Höhe von 50-80cm und einer Tiefe von 40 bis 60cm. Spezielle Lüfter oder Wakü müssen hier definitiv einen Platz finden. Auch die modernsten und leistungsstärksten Grafikkarten sind meistens so lang, dass nur in einem E-ATX Gehäuse Platz ist. Vor allem, wenn auch noch gleich mehrere davon verwendet werden. Auf Grund dieser Highlights sind solche Big Tower Gehäuse hauptsächlich für den Gaming Bereich ausgelegt.
Der Vollständigkeit halber möchten wir noch kurz auf eine weitere Bauform speziell für Server Systeme hinweisen. Diese passen in sog. Racks. Ein Server Case hat Netzteil und Lüfter bereits eingebaut. Die Bauform flach und tief, unterscheidet sich grundlegend, von den hier vorgestellten Gehäusen.
Für einen persönlich zusammengebauten Computer benötigt es neben dem perfekten Gehäuse einige weitere Komponenten. In PCs fürs Office oder zum Surfen beispielsweise kommt neben einem Mainboard mit integrierter Grafikeinheit auch ein passender Prozessor. Bestückt wird das Mainboard mit Arbeitsspeichern in Form von DDR-Riegeln. Dazu gesellt sich eine Festplatte, vorzugsweise in Form einer SSD. Das einfache Office-Komplettsystem wird abgerundet durch Lüfter und Netzteil, genauso wie einer Laufwerkseinheit, bedarfsweise auch mit der Funktion eines Brenners. Damit das System auch wie gewohnt hochfährt, benötigt man selbstverständlich die Lizenz eines Betriebssystems. Bei einem Gaming PC verzichtet man auf integrierte Grafikeinheiten und setzt auf eine oder mehrere leistungsstarke Grafikkarten für SLI oder Crossfire. Alle weiteren Komponenten sind grundsätzlich gleich und unterscheiden sich nur in ihrer Leistungsstärke und dementsprechend auch Größe, wie z.B. beim Netzteil oder der SSD. Optional für Profis und Liebhaber aus diversen Bereichen ist dann beispielsweise die Soundkarte wichtig, die einen deutliche Soundverbesserung ermöglicht. Gamer und Profis von ressourcenfressenden Softwareanwendungen benötigen meistens auf zusätzliche Kühlmöglichkeiten setzen, sprich, zusätzliche Lüfter einplanen oder eine Wasserkühlung in Betracht ziehen. Im Bereich Gaming bzw. Casemodding ist auch eine Beleuchtung hinter einem Fenster weit verbreitet.