Case Modding - Pimp your Case
Du möchtest deinem PC-Gehäuse einen neuen, individuellen Look verleihen? Auf dieser Seite lernst du die Basics des Case Modding kennen und erhältst eine Übersicht über die jeweiligen Komponenten und wie du sie nach deinem Geschmack anpassen kannst.
Case Modding – vom langweiligen Computergehäuse zum imposanten Show Case
Vorbei sind die Zeiten, als das Computergehäuse lediglich dem Zweck eines reinen Aufbewahrungsorts für die benötigte Hardware diente. Schon seit vielen Jahren hat sich das PC-Gehäuse zu einer Art Design- und Kunstobjekt weiterentwickelt, das durch den geschickten Einsatz unterschiedlicher Elemente den ganz individuellen Style des Gamers widerspiegelt. PC-Gehäuse können individuell modifiziert und nach eigenen Wünschen mit Hardware bestückt werden. Das eigenständige Modifizieren des Gehäuses wird als „Casemodding“ bezeichnet, dabei wird das Innenleben nach eigenen Vorstellungen ergänzt, verändert und angepasst. Das umfasst sowohl rein optische als auch leistungsorientierte Veränderungen.
Was kann ich in einem PC alles moddden?
Neben dem Gehäuse selbst können natürlich auch die einzelnen Komponenten im Inneren hinsichtlich ihrer Optik getrimmt werden. Das betrifft insbesondere:
Was sollte man zum Start beachten?
Bevor du mit dem Modding beginnst, ist es wichtig, dass du im Vorhinein genau überlegst, wie du dein PC-Gehäuse zusammenstellen möchtest. Informiere dich gut über die jeweiligen Komponenten, die du verbauen möchtest. Denn nicht jedes Gehäuse passt zu jedem Bauteil. Um herauszufinden, welche Komponenten zu deinem Gehäusetyp passen, ist unverzichtbar zu wissen, welchen Formfaktor dieses aufweist.
Gehäuse mit Glasfront bieten einen faszinierende Einblick
Damit der Blick ins Innere des Rechners fallen kann, werden Plexiglas-Komponenten genutzt. Durch das Fenster hat man dann einen ungehinderten Blick auf die Hardware im Inneren. Es gibt aber auch Gehäuse, die gleich vollständig aus Plexiglas gefertigt werden. Diese machen dann das komplette Innenleben des Rechners sichtbar und kreieren auf diese Weise eine einmalige Optik. Der Fokus beim Case Modding liegt immer auf der einzigartigen Gestaltung des PCs. Es muss auch nicht immer Plexiglas sein, es gibt viele andere auffällige Materialien, die interessant sind.
Kabel– und Festplattenmanagement – sorge für eine aufgeräumte Optik
Mit deinem PC-Gehäuse verhält es sich ähnlich wie mit deiner Wohnung – wenn Chaos herrscht, kommt selbst die schönste Einrichtung nicht richtig zur Geltung. Doch wie kann man am besten im Gehäuse für Ordnung sorgen? Hier sollte insbesondere beim Laufwerk- und Kabelmanagement angesetzt werden, damit einem beim Blick ins Gehäuse nicht sofort ein unschönes Kabelwirrwarr ins Auge springt. So machst du es besser:
- Doppelte Rückwand: Kabelsalat im Sichtbereich kannst du vermeiden, indem du die Kabel hinter einer zweiten Rückwand verlegst
- Cover für das Netzteil: Mit der passenden Netzteilabdeckung kannst du dein Netzteil einfach verstecken und erzielst so eine aufgeräumte Optik
- Modulares Netzteil: Mithilfe von modularen Netzteilen können dicken Kabelstränge vermieden werden
- Kabel sleeven: Diese in der Regel aus Polyester gefertigten Kabelummantelungen (Sleeves) sorgen nicht nur für eine ordentliche Kabelführung, sondern können auch optisch etwas hermachen im Vergleich zu hässlichen Kabelbindern.
Light Modding – lass dein Gehäuse bunt erstrahlen
Kommen wir nun zum wohl interessantesten Teil des Case Modding, dem Light Modding. Light Modding gehört zu den spannendsten Trends der letzten Jahre und steht für die Lichtgestaltung von Gehäuse und Komponenten. Mithilfe einer perfekt abgestimmten Lichtanlage setzt du dein Gehäuse optimal in Szene. Das Light Modding umfasst heutzutage beinahe alle Komponenten – die Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Es ist eine populäre und einfache Methode, um deinem PC ein ganz individuelles Erscheinungsbild zu verpassen und ihn perfekt in die heimische Gaming-Umgebung einzubinden.
RGB-LED-Strips
Entweder du achtest bereits beim Kauf der einzelnen Komponenten darauf, dass diese über eine integrierte LED-Beleuchtung verfügen, oder du rüstest dein Gehäuse mit sogenannten RGB-Strips nach. Diese bieten eine einfache und kostengünstige Möglichkeit ein farbloses Gehäuse bunt erstrahlen zu lassen. Um innerhalb des Gehäuses Akzente zu setzten, bieten sich auch LED Light Spots an.
Grafikkarte
Du kannst eine herkömmliche Grafikkarte einen neuen Look verleihen, indem du sie in einen beleuchteten Grafikkartenhalter setzt. Auch die Verbindungskabel der Karte können mit schicken Sleeves gepimpt werden. Wer seiner Grafikkarte eine ganz individuelle Note verleihen möchte, der kann sie auch lackieren oder mit speziellen Beschichtungen und Klebefolien versehen. Hierbei sollte man allerdings aufpassen, dass man dadurch die thermischen Eigenschaften der Grafikkarte nicht negativ beeinflusst (Wärme muss abgegeben werden können). Bei der Auswahl einer neuen Grafikkarte mit LED-Unterstützung ist es wichtig, dass diese sich optimal in das Gesamtbild des Setups einfügt. Also nicht nur hinsichtlich der Performance, sondern auch von der Optik.
Lüfter
Durch die gezielte Auswahl des Gehäuselüfters kannst du dein System gleich auf zwei verschiedenen Arten modden. Zum einen kannst du dafür sorgen, dass dein Computer durch einen Silent Lüfter nahezu geräuschlos arbeitet, zum anderen kannst du auch die Optik verbessern. Bereits ab Werk mit integrierter Beleuchtung ausgestattet oder im Nachhinein mit LED-Strips aufgerüstet – ein RGB Lüfter macht einiges her und kann das Gehäuse gekonnt in Szene setzten.
Wasserkühler
Besonders spektakuläre Effekte kannst du beim Light-Modding erzielen, indem du eine gefärbte Kühlflüssigkeit für deine Wasserkühlung verwendest. Mit speziellen Farbpigmenten lässt sich die Kühlflüssigkeit nach Wunsch beliebig einfärben. Trifft Licht auf diese zirkulierenden Farbpigmente, fluoreszieren diese faszinierend. Außerdem besteht die Möglichkeit, die Schläuche mit UV-Lichtern auszustatten.
Arbeitsspeicher
Schon seit geraumer Zeit gibt es RGB-RAM, der über eine eigene LED-Beleuchtung verfügt und so im Gehäuseinneren mit tollen Lichteffekten auf sich aufmerksam macht. Doch nicht nur die Beleuchtung, sondern auch die Formgebung des Arbeitsspeichers kann den Unterschied ausmachen. Besonders fancy sind beispielsweise die RAM-Riegel der G.Skill Trident Z Royal Serie, die wie funkelnde Edelsteine anmuten.
Zubehör & Peripherie passend zum Setup wählen
Damit dein komplettes Gaming-Setup optisch ein harmonisches Gesamtbild abgibt, sollte neben einem schicken Gaming-Monitor auch die Peripherie sowie das Zubehör auf deinen individuellen Look angepasst sein. Hierbei spielen insbesondere die Peripheriegeräte:
der Gaming Chair sowie die allgemeine Zimmerbeleuchtung eine wichtige Rolle bei der Gestaltung eines perfekt abgestimmten Gaming-Setups.
Schickes Fertiggehäuse vs. Marke Eigenbau
Inzwischen gibt es eine Vielzahl an Gaming-Gehäusen und Gaming-Komplett-PCs, die bereits ab Werk mit allen wichtigen Features ausgestattet sind. Man erhält ein System, dass technisch sowie optisch perfekt abgestimmt ist. Falls du eher nicht so der Bastler-Typ bist und sofort loslegen möchtest, könnte solch ein Komplett-Gehäuse die passende Wahl für dich sein.
Darf es außergewöhnlich sein?
Wer allerdings Spaß am Case Modding hat und gerne am PC herumwerkelt, der kann seinen ganz eigenen, kreativen Ideen freien Lauf lassen, indem er sich selbst ein außergewöhnliches Gehäuse aufbaut. Anstatt den konventionellen Weg zu gehen und ein leeres PC-Gehäuse zu kaufen, um dieses mit Hardware zu befüllen, bedienen sich Modding-Enthusiasten an ganz eigenwilligen Ersatzgehäusen. So kann es durchaus vorkommen, dass Mikrowelle oder Waschmaschine zum Computergehäuse umfunktioniert werden oder ausgefallene Materialien wie zum Beispiel Holz zum Einsatz kommen. Noch individueller wird es, wenn man sich maßgefertigte Teile für das neue Gehäuse von einem 3D-Drucker erstellen lässt.
Welche Case Modding Tools werden benötigt?
Wie der Heimwerker so benötigt auch der Case Modder – je nach Schwierigkeitsgrad und Anforderungen – ein Arsenal an verschiedenen Werkzeugen – die Modding Tools. Zu den am häufigsten genutzten Modding Tools zählen:
- RGB LED-Strips
- Schraubenzieher zur Montage von Komponenten
- Zollstock /Lineal zum Messen
- Klebepistole, Schere, Rakel, Cuttermesser für Klebe- und Folierarbeiten
- Schutzbrille, Schleifpapier, ggf. Malerkrepp & Schablonen, Sprühdose (Alternativ: Pinsel, Schwamm und/oder Malerrolle sowie Farbe)
- Metallschere, Metallsäge, Feile für die Bearbeitung von Metall
- Optional für Individualisten: 3D-Drucker
Die Case Modding Spezialisten
Einige Gaming-Hersteller haben sich auf PC Modding spezialisiert und bieten eigens auf die Bedürfnisse von Moddern abgestimmte Komponenten an.
Corsair
Corsair sollte jedem Gamer und Modder ein Begriff sein. Im Sortiment von Corsair sind alle Artikel auf Gaming/Modding getrimmt. Neben Gaming-Komplett-PCs und hochwertigen Gaming-Gehäusen bietet der amerikanische Hersteller alles an, was das Modder-Herz höherschlagen lässt. Die Komponenten der Marke überzeugen neben ihrer hohen Leistung insbesondere durch ihr ausgefallenes Design.
NZXT
Das Portfolio von NZXT ist ebenso auf Modding ausgelegt und reicht von edlen High-End-Komplett-PCs, über schallgedämmte Ultra-Silent-Gehäuse bis hin zu extravagant gestylten Modding-PCs und High-Flow-Cases für Overclocker. Auch bei den Produkten von NZXT spielen Design und Ästhetik eine wichtige Rolle.
Fazit: Case Modding – ein tolles Hobby für Enthusiasten & Bastler
Die Möglichkeiten beim PC-Modding sind vielfältig und der Kreativität sind keinerlei Grenzen gesetzt. Für viele ist das Modden am PC zu einem richtigen Hobby geworden – denn hinter einem ansprechenden Gaming-System steckt immer eine große Portion Arbeit und vor allem viel Liebe zum Detail. Ein großartiges Hobby für jeden, der mehr aus seinem PC herausholen möchte und Spaß am Basteln hat.
Das könnte dich vielleicht auch interessieren:
PC-Gehäuse – eine Übersicht
PC-Gehäuse – welcher Gehäuse-Typ passt zu dir?
Gehäuse-Formfaktor und seine Auswirkung auf das Setup
Gehäusekühlung – der Weg zum Silent System