- AMD Sockel AM5 (Ryzen Zen4)
- ATX
- USB 3.1
- USB 3.0
- USB 3.0
Das Mainboard ist die zentrale Einheit in einem Computer. Es verbindet alle weiteren angeschlossenen Komponenten und fungiert somit als zentraler Knotenpunkt. Neben der Bezeichnung als Mainboard finden sowohl das Synonym Motherboard, als auch die Bezeichnungen Haupt- oder Systemplatine weiterhin Anwendung. Die Hauptplatine für Computer ist heute im Wesentlichen standardisiert. Zu ihren notwendigen Komponenten gehören neben einem Prozessor auch Steckplätze für Arbeitsspeicher und Erweiterungskarten genauso wie der BIOS-Chip. Worin sich Hauptplatinen unterscheiden und welches das passende Modell für Ihr Vorhaben ist, soll in den nachfolgenden Abschnitten erläutert werden.
Hauptplatinen weisen trotz ähnlichem Aufbau viele Unterschiede auf. Sie unterscheiden sich zum einen in ihrem Formfaktor. Der Formfaktor sagt aus, welche Größe und Befestigungsmöglichkeiten bei einer Hardware-Komponente zum Einsatz kommt. Das heißt, dass die Motherboards unterschiedlich groß sind und dementsprechend ein passendes Gehäuse benötigen beziehungsweise nur in vordefinierte Gehäuse passen. Glücklicherweise stimmen die Formfaktoren von Gehäusen und Mainboards überein, weshalb eine Zuteilung meist nicht schwierig ist. Bei einem Mainboard erfährt man zusätzlich über den Formfaktor die grobe Anordnung der darauf befindlichen Platinenelemente. Zu den gängigsten Größen zählen aktuell der Standard-ATX-Formfaktor, genauso wie Micro-ATX, Mini-ITX und weitere. Der ATX-Standard hat sich vor allem durch seine Mischung aus Größe und Ausstattung als meist genutzter Formfaktor durchgesetzt. Ihn findet man häufig in Systemen fürs Office, Allround-Systemen und einfacheren Gaming-Systemen. Kleinere Platinen hingegen tragen weniger Elemente, verbrauchen aber auch dementsprechend weniger Strom. Damit muss man einen Kompromiss aus Schnittstellen und Features hinnehmen. Stromsparende Computer zum Surfen bedienen sich größtenteils von Mainboards mit den eher kleineren Formfaktoren. Größere Mainboards, wie beispielsweise das E-ATX-Format, bieten dann dementsprechend mehr Platz für Komponenten und Schnittstellen. Nicht nur fürs High-End-Gaming sind solche Mainboards sinnvoll. Auch Profis aus Bereichen wie dem Audio- oder Videosegment haben hier die besten Möglichkeiten fündig zu werden.
Das Mainboard besitzt, wie zuvor bereits erwähnt, vordefinierte Maße. Dementsprechend unterscheiden sich die Mainboards in ihrer Bestückung und dem vorhandenen Platz für Komponenten. Hat man sich auf einen Formfaktor festgelegt, muss der passende Thron für den Prozessor gefunden werden. Der sogenannte Sockel auf einem Mainboard ist speziell für bestimmte Prozessoren ausgelegt. Welche Kombinationsmöglichkeiten dabei in Frage kommen, ist dann den einzelnen Produktdetails zu entnehmen. Aktuell setzen die Hersteller hier auf den Sockel 1151 (Intel) und Sockel AM4 (AMD)
Ein Mainboard für Office-PCs beispielsweise hat meistens einen nicht ganz so großen Formfaktor. Für Textverarbeitung und Internetanwendungen sind Steckplätze für Erweiterungskarten eher begrenzt verfügbar, was jedoch Vorteile in der Sparsamkeit mit sich bringt. Dennoch sollten genug Schnittstellen für sämtliche Drucker, Scanner und mobile Wechseldatenträger verfügbar sein, vorzugsweise als USB 3.0 oder USB 2.0. Zudem spricht nichts gegen die ein oder andere SATA 6GB/s Schnittstelle. Profis aus ihren entsprechenden Kompetenzbereichen müssen auf weitere Details achten. Etwa LAN-Anschlüsse, integrierte WLAN-Chips, Video-Anschlüsse wie VGA oder DVI und PCI-Express Steckkartenplätze sind hier nennenswert. Hat man schlussendlich doch mal eine Schnittstelle vergessen oder einfach an zu wenige USB-Slots gedacht, so stellt dies im Normalfall kein Problem dar. Man muss dann einfach einen Blick auf das Mainboard werfen, um festzustellen, ob eine passende Schnittstelle verfügbar ist. Im Optimalfall kann kostengünstig der gewünschte Anschluss mit wenig Aufwand nachgerüstet werden, egal ob es dabei USB, FireWire oder SD-Karten-Anschlüsse sind.
Wenn man von Onboard-Komponenten spricht, meint der Fachmann ausgewählte Komponenten, die bereits auf dem Mainboard verbaut sind. Das könnten beispielsweise Grafikchips, Soundchips, LAN, FireWire, USB und vieles mehr sein. Diese Komponenten müssen nicht zwingend auf einem Mainboard vorhanden sein, weswegen man sich natürlich im Voraus seine Gedanken machen muss. Onboard-Komponenten bieten den großen Vorteil dass sie relativ platzsparend sind und ohne viel Aufwand sofort funktionieren. Problematisch bei Onboard-Komponenten ist deren Leistungsfähigkeit. Obwohl ein integrierter Grafikchip vergleichsweise platzsparend ist, kann die Leistung für anspruchsvollere Aufgaben nicht ausreichend sein. Fotografen, Gamer, sowie Profis aus weiteren Bereichen benötigen grundsätzlich eine eigene Grafikkarte. Auch eingefleischte Musikliebhaber, DJs und Musiker werden mit einem einfachen Soundchip nicht glücklich und bestücken ihr Mainboard mit einer vollwertigen Soundkarte. Zusätzlich muss festgehalten werden, dass Onboard-Komponenten nicht sehr regelmäßig mit Treibern versorgt werden, wie die vollwertigen Komponenten. Ein weiterer Nachteil ist, dass defekte Komponenten nicht immer problemlos getauscht werden können.
Weiterhin verfügt jedes Mainboard über ein eigenes „Basic Input/Output System“. Die Aufgabe des BIOS ist es, den PC lauffähig zu machen und den Startvorgang des Betriebssystems einzuleiten. Mit den Jahren haben sich immer mehr benutzerfreundlichere Oberflächen zur Manipulation und Regulation des BIOS entwickelt. Besonders erfahrene Nutzer erhalten hier entsprechende Möglichkeiten. Im BIOS lässt sich beispielsweise nicht nur die Boot-Reihenfolge der Datenträger festlegen, sondern auch Übertaktungsmaßnahmen durchführen. Speziell Gamer können hier noch einige Prozentpunkte an Leistung herauskitzeln. Weiterhin muss man festhalten, dass die Anbieter ihren Produkten heutzutage auch oftmals Software beilegen oder Online anbieten, in der man das Overclocking mittels Softwareoberfläche im Betriebssystem intuitiv durchführen kann, ohne direkt ins BIOS zu müssen. Beim Overclocking selbst wäre jedoch zu beachten, dass Garantieansprüche verloren gehen könnten. Mit erhöhter Hitzeentwicklung der beteiligten Komponenten ist ebenfalls zu rechnen. Die Folge sind stärkere Belastung sowie Abnutzung und erhöhter Geräuschpegel sowie Stromverbrauch der Komponenten. Diese Punkte sollten also nur für Profis der Szene eine bedeutende Rolle spielen.
Wie bei vielen Komponenten unseres digitalen Alltags möchte man diese so lange wie möglich nutzen. Dies gilt nicht nur für Grafikkarten, Netzteile, Festplatten, Software sondern auch für Smart Devices und natürlich Mainboards. Die Halbwertszeit solcher Produkte lässt sich natürlich nicht genau vorhersagen. Zukunftssichere Mainboards setzen dementsprechend auf aktuelle Prozessoren. Zusätzlich sollte man sich immer die Option offen lassen, etwas nachrüsten zu können. Deshalb sollte man nicht unbedingt jede Schnittstelle im Voraus verplanen, da sich mit der Zeit weitere Ansprüche entwickeln könnten.
Bei der Wahl des richtigen Mainboards beeinflussen unterschiedliche Faktoren das Ergebnis. Man muss sich für einen kompatiblen Prozessor und Formfaktor entscheiden. Mit diesen Grundvoraussetzungen und seinen eigenen Zielen sucht man für sich das nötige Paket aus Schnittstellen und Bestückung zusammen. Das Budget spielt hier selbstverständlich auch eine Rolle. Mainboards mit einer rudimentären Ausstattung gibt es bereits für unter 60€. Damit lassen sich optimalerweise Rechner für einfache Aufgaben bauen. Wer also auf Schnickschnack und die ein oder andere Schnittstelle verzichten kann, könnte hier sein Glück finden. Die Mittelklasse im Consumerbereich siedelt sich im Preissegment bis zu 150€ an. Bereits ab 80€ finden sich schon geeignete Modelle, die einen flotten Office-PC und eine solides Gamingsystem garantieren. Bei Modellen der gehobenen Mittelklasse muss man schon bis zu 300€ investieren. Dies lohnt sich vor allem für eingefleischte Computerfans, Profis aus dem Audio- oder Videosegment und natürlich kommen auch enthusiastische Gamer hier nicht zu kurz. Alles darüber hinaus lässt sich als preisliche Oberklasse betiteln und kennt keine Grenzen. In dieser Klasse wird man fündig, wenn man auf High-End-Technik angewiesen ist. Gerade moderne Serversysteme, die mit viel Traffic umgehen müssen, laufen mit solchen Komponenten. Bei Motherboards ist jedoch festzuhalten, dass, zwischen einem günstigen und teuren Modell, die tatsächliche Leistung oftmals nur bei wenigen Punkten auseinanderliegt.
Mainboards mit dem Zusatz Gaming sind vor allem daran erkennbar, dass man sie übertakten kann. Das Overclocking soll dabei weitere Prozentpunkte in Sachen Leistung herauskitzeln.
Schnittstellen für modernste Netzwerktechnologien und Videoanschlüsse gehören hier ebenfalls zum guten Ton. Oftmals sind auch spezielle Kondensatoren verbaut, die besondere Eigenschaften aufweisen und sehr langlebig sind. Optisch sind vor allem Gaming-Mainboards ein Hingucker und damit auf einem höheren Level. Auch Quad-GPU SLI und CrossFireX-Unterstützung findet man überwiegend bei Hauptplatinen, die sich speziell an Gamer wenden. Asus, MSI, Gigabyte und ASRock zählen zu den bekanntesten Anbietern für Gaming-Mainboards. Ein Mainboard für Serverzentren hingegen muss genügend Schnittstellen und Möglichkeiten für leistungsfähige Komponenten liefern. Deswegen findet man bei Hauptplatinen für Serverumgebungen häufig mehrere Sockelplätze und dementsprechend mehr Prozessoren, damit die Rechenlast verteilt wird und schneller bearbeitet werden kann. Gleichzeitig liefern die Mainboards fast immer schnellere BUS-Geschwindigkeiten.
High-End Serverzentren laufen also beispielsweise mit Motherboards von Supermicro, die speziell für solche Fälle entwickelt werden.